Die Blütephase ist der Höhepunkt des Cannabisanbaus. Nachdem die Pflanzen Wochen damit verbracht haben zu keimen und in die Höhe zu wachsen, beginnt nun die entscheidende Phase, in der sie ihre Blüten entwickeln. Diese Phase erfordert besondere Aufmerksamkeit, um Fehler zu vermeiden, die die Ernte beeinträchtigen könnten. In diesem Artikel werden wir uns detailliert mit der Blütephase von Cannabis befassen, welche Herausforderungen auftreten können und wie man diese meistert, um am Ende die bestmögliche Ernte einzufahren.
Was ist die Blütephase?
Die Blütephase ist der letzte Abschnitt im Lebenszyklus einer Cannabispflanze, in dem sie ihre Blüten entwickelt. Diese Phase beginnt, wenn die Pflanze durch eine Veränderung im Lichtzyklus (normalerweise 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit) dazu angeregt wird, ihre Energie auf die Blütenbildung zu konzentrieren. Während der Blütephase ändert sich auch das Aussehen der Pflanzen erheblich: Sie werden buschiger, und die Blüten beginnen sich an den Nodien zu bilden. Diese Phase dauert in der Regel 6-10 Wochen, je nach Sorte.
Der richtige Start: Licht, Wasser und Nährstoffe
Während der Blütephase ist die richtige Lichtzufuhr entscheidend. Die meisten Cannabissorten benötigen einen 12/12-Lichtzyklus (12 Stunden Licht, 12 Stunden Dunkelheit), um in den Blütezustand zu wechseln. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass die Pflanzen kein Lichtleck haben, da dies die Blüte stören und zu Hermaphroditismus führen kann.
Auch der Wasser- und Nährstoffbedarf der Pflanzen ändert sich während dieser Phase. Pflanzennährstoffe, insbesondere solche mit hohem Phosphor- und Kaliumgehalt, spielen eine wesentliche Rolle für die Entwicklung großer, harziger Blüten. Allerdings ist Vorsicht geboten: Zu viele Nährstoffe können zu einer Nährstoffverbrennung führen, die sich negativ auf die Blüte auswirken kann.
Wichtige Faktoren während der Blütephase
1. Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Während der Blütephase sollte die Temperatur zwischen 20 und 26 Grad Celsius liegen. Die Luftfeuchtigkeit sollte auf etwa 40-50 % reduziert werden, um Schimmelbildung an den Blüten zu verhindern. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann besonders in den späteren Wochen der Blütephase zu Problemen führen.
2. Luftzirkulation
Eine gute Luftzirkulation ist unerlässlich, um die Pflanzen gesund zu halten. Ventilatoren helfen dabei, Schimmel und Mehltau vorzubeugen und sorgen dafür, dass die Pflanzen durch ständige Frischluftzufuhr ihre maximale Blütezeit erreichen.
3. Umpflanzen und Training
Bevor die Pflanzen in die Blütephase eintreten, ist es ratsam, sie ein letztes Mal umzutopfen, wenn nötig. Darüber hinaus können Techniken wie Low-Stress-Training (LST) oder Supercropping angewendet werden, um die Blütenproduktion zu maximieren und das Licht gleichmäßig auf alle Teile der Pflanze zu verteilen.
4. Blütetraining und Stützen
Während die Pflanzen in die Blütephase eintreten, können die Blüten sehr schwer werden. Es kann notwendig sein, Stützen zu verwenden, um die Äste zu stützen und ein Umknicken zu verhindern.
Häufige Fehler in der Blütephase
1. Lichtlecks
Ein häufiger Fehler während der Blütephase ist das Vorhandensein von Lichtlecks. Selbst ein kleines bisschen Licht während der Dunkelphase kann die Pflanzen stressen und dazu führen, dass sie ihre Blüte verzögern oder gar zurück in die vegetative Phase wechseln.
2. Überdüngung
Während der Blütephase ist es verlockend, den Pflanzen mehr Nährstoffe zu geben, in der Hoffnung, größere Blüten zu erhalten. Allerdings kann eine Überdüngung zu Nährstoffbrand führen und die Qualität der Ernte beeinträchtigen.
3. Falsches Gießen
Die Wassermenge, die während der Blütephase benötigt wird, kann sich von der vegetativen Phase unterscheiden. Ein Überwässern kann Wurzelfäule verursachen, während ein Unterwässern die Blütenbildung negativ beeinflusst.
4. Schädlinge und Krankheiten
Schädlinge wie Spinnmilben oder Schimmel können während der Blütephase verheerende Auswirkungen haben. Da in dieser Phase keine Pestizide verwendet werden sollten, ist eine präventive Kontrolle und eine saubere Anbauumgebung unerlässlich.
Erntezeitpunkt und Trocknung
Die letzte Woche der Blütephase erfordert besondere Aufmerksamkeit, da der richtige Zeitpunkt der Ernte den Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Ertrag ausmachen kann. Die Trichome der Pflanze geben Aufschluss darüber, wann die Blüten am besten geerntet werden sollten. Durch die Verwendung einer Lupe oder eines Mikroskops kann man feststellen, ob die Trichome milchig oder bernsteinfarben sind – dies ist das Zeichen, dass die Pflanze bereit für die Ernte ist.
Nach der Ernte beginnt der Trocknungs- und Aushärtungsprozess. Die Blüten müssen an einem kühlen, trockenen Ort getrocknet werden, um Schimmelbildung zu vermeiden und die Aromen und die Potenz der Blüten zu bewahren.
Fazit
Die Blütephase ist zweifellos eine der spannendsten und anspruchsvollsten Phasen im Cannabisanbau. Mit den richtigen Maßnahmen, der genauen Beachtung von Licht, Wasser, Nährstoffen und einem sorgsamen Umgang mit der Umgebung können Fehler vermieden und die besten Ergebnisse erzielt werden. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, den Pflanzen die bestmöglichen Bedingungen zu bieten, sodass sie ihr volles Potenzial entfalten können.
Hinterlasse einen Kommentar
Diese Website ist durch hCaptcha geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von hCaptcha.